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Pflegeheim Rating Report 2022: Pflegebedarf steigt signifikant

Alle zwei Jahre erscheint der Pflegeheim Rating Report des RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung und des Institute for Health Care Business (hcb). Die Ausgabe für das Jahr 2022 nahm rund 430 Jahresabschlüsse von rund 2.100 Pflegeheimen aus dem Jahr 2019 unter die Lupe. Die Ergebnisse in Kürze: Deutschland benötigt künftig Hunderttausende zusätzliche Pflegeheimplätze, aber die wirtschaftliche Lage der deutschen Pflegeheime wird seit dem Jahr 2016 kontinuierlich schlechter.

„Mit der fortschreitenden Alterung der Gesellschaft wird auch die Zahl der Pflegebedürftigen weiter steigen. Um die Personalknappheit zu überwinden, gilt es, Pflegeberufe attraktiver zu machen, sowohl durch höhere Löhne für qualifiziertes Personal als auch durch bessere Arbeitsbedingungen“, sagt RWI-Pflegeexperte Ingo Kolodziej.

Die Pflege ist ein großer, wachsender Markt

Laut Report betrug das Marktvolumen der ambulanten und stationären Pflegedienste rund 60 Milliarden Euro, was 14,7 Prozent des gesamten Gesundheitsmarktes entspricht. Bis 2030 wird es zudem rund 20 Prozent mehr Pflegebedürftige in Deutschland geben. Das sind insgesamt etwa 4,9 Millionen Menschen.

Mehr Pflegebedürftige wurden laut Report ambulant versorgt. Hier ist von einem längerfristigen Trend auszugehen, wohingegen die Zahl der stationär gepflegten Menschen stabil blieb. 866.000 Vollkräfte, davon 339.000 Pflegefachkräfte, waren laut Report in der ambulanten und stationären Pflege beschäftigt. Es herrscht aktuell bereits ein großer Mangel an Pflegefachkräften. Doch um die steigende Zahl an Pflegebedürftigen zu versorgen, benötigen wir in Deutschland bis zum Jahr 2040 zwischen 163.000 und 380.000 zusätzliche Vollzeitkräfte allein für die stationäre Pflege. Damit der große Bedarf allein an Pflegefachkräften gedeckt werden kann, muss die Attraktivität des Pflegeberufs steigen.

Der Pflegeberuf muss attraktiver werden

Höhere Löhne für Pflegende ist nur eine Stellschraube für mehr Attraktivität. Zu ihr trägt auch eine gute Führungskultur, das gesellschaftliche Ansehen des Berufs, eine gute Work-Life-Balance, möglichst wenig Bürokratie, potenzielle Karrierepfade, Eigenverantwortlichkeit und der Einsatz von arbeitssparender Technik bei. Beispielsweise kann Ambient Assisted Living (AAL) oder die patientenindividuelle Arzneimittelverblisterung (PAV) die Pflegenden bei der täglichen Arbeit entlasten. Die PAV macht das  bereits seit über einem Jahrzehnt und fördert somit zugleich die Therapietreue und sorgt für informierte Patient:innen und Pflegekräfte.

Alle Argumente für eine patientenindividuelle Arzneimittelverblisterung sind auf dieser Web-Seite zu finden.

Weitere Infos zum Pflegeheim Rating Report 2022 (Pressemeldung RWI vom 29.11.2021):Link

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