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Arzneimittelversorgung sicherstellen

Kürzlich hat die Unionsfraktion im Deutschen Bundestag weitere Initiativen gefordert, um die Arzneimittelversorgung in Deutschland sicherzustellen. Für Apotheken steht u.a. im Raum, dass Austauschregelungen für Medikamente erweitert werden sollen – mit Folgen auch für die Blisterzentren und die patientenindividuelle Arzneimittelverblisterung (PAV).

Lange Liste

Immer noch ist die Lage bei manchen dringend benötigten Arzneimitteln sehr angespannt, unter ihnen befinden sich beispielsweise kindgerechte Antibiotika. Der Großhandel hat auf die enorme Herausforderung bis Unmöglichkeit hingewiesen, die für die Herbst-/Wintersaison dringend benötigten Arzneimittel bei dem Pharmaunternehmen zu beschaffen. Er könne keine Lagerbestände aufbauen und dadurch würden bei 85 Prozent dieser Arzneimittel die aktuell verfügbaren Bestände nicht einmal zwei Wochen reichen. Eine entsprechende Dringlichkeitsliste des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) nennt rund 400 nicht verfügbare Arzneimittel.

Klare Forderungen

In einem Antrag hat die Union Mitte November 21 Forderungen für eine bessere Medikamentenversorgung an die Bundesregierung aufgestellt. U.a. betreffen diese die Preispolitik, das Monitoring, den Dialog mit der Pharmaindustrie, die Arzneimittelproduktion in Europa und vor allem die Lieferketten.

Es gibt zudem Forderungen, die in Richtung Apotheke zielen: Die Austauschregelungen für die Darreichungsform und Individualrezeptur könnten erweitert werden, wenn ein Arzneimittel nicht lieferbar ist. Eine unkomplizierte und weniger bürokratische Handhabung solcher Regelungen wären für die Blisterzentren  ebenfalls eine Erleichterung. Zwar hätten sie zunächst nichts von den für die Apotheken geforderte, angemessene Vergütung für das Lieferengpassmanagement. Die PAV könnte aber dennoch weiterhin einen signifikanten Beitrag zur Arzneimitteltherapiesicherheit leisten: Da im Idealfall die gesamte Medikation eines Patienten über PAV gesteuert wird, bleibt auch beim Austausch eines Arzneimittels die maximale Therapiesicherheit erhalten.

Ausschussberatung folgt

Der Antrag (Stand 17.11.2023) wurde im Plenum beraten und an den zuständigen Gesundheitsausschuss sowie die mitberatenden Ausschüsse überwiesen.

In diesem Zusammenhang warnt heute auch die dagnä gemeinsam mit der Deutschen Aids-Gesellschaft (DAIG) und der Arbeitsgemeinschaft HIV-kompetenter Apotheken (DAHKA) in einer gemeinsamen Stellungnahme, die u.a. vom Portal Apotheke-Adhoc aufgegriffen wurde. Der BPAV-Vorsitzende, Erik Tenberken, der auch im DAHKA-Vorstand aktiv ist, sagt dazu: „Uns gehen die Vorräte aus, wir können gerade nur irgendwie versuchen, die Löcher in der Versorgung zu stopfen.“

Die PAV hat Vorteile für alle am Gesundheitssystem Beteiligten: Von den Patienten bis zur Vor-Ort-Apotheke. Weitere Infos auf dieser Web-Seite.

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