Der BPAV-Vorstand hat maßgeblich das Heft des Handelns in die Hand genommen und diesen Erfolg zusammen mit dem BVVA erzielt.
Pflegeteams können mit PAV einen Tag in der Woche sparen
Allein durch den demographischen Wandel benötigen immer mehr Menschen ambulante oder stationäre Pflege. Die große Herausforderung ist, diese hochwertig, menschlich und wirtschaftlich zu gestalten. Die patientenindividuelle Arzneimittelverblisterung (PAV) kann hier helfen: „Aktuell müssen unsere Pflegeteams ungefähr einen Tag pro Woche aufwenden, um für ihre Patienten per Hand Tabletten in die entsprechenden Blister einzusortieren“, berichtete Katrin Alberding, Geschäftsführerin des Pflegeunternehmens Kenbi, dem Magazin brand eins.
Apotheken oder Blisterzentren mit Herstellererlaubnis bieten die PAV als Service und liefern den Pflegeeinrichtungen oder Patienten sogenannte Schlauchblister. Jeder Schlauch besteht aus vielen Beuteln, in denen die Medikamente vorsortiert sind. Die Sortierung und Abfüllung geschieht automatisch durch Maschinen, die quasi fehlerfrei arbeiten und auch Tabletten sauber einordnen, die sehr ähnlich aussehen. Das steigert die Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS).
Außerdem sind alle Arzneimittel für Patienten, die PAV in Anspruch nehmen, bei den Apotheken oder Blisterzentren digital erfasst. So steht zusätzlich ein digitaler Medikationsplan bereit und ein umfänglicher Check möglicher Wechselwirkungen kann gemacht werden.
Fallpauschalen in der Diskussion
Aktuell wird jeder Handgriff in der Pflege extra von den Kassen bezahlt – ein enormer Verwaltungsaufwand, der die Kontrolle der Leistungen ermöglichen sollte, aber dazu führt, dass beispielsweise die so wichtige menschliche Zuwendung und Beziehungen im durchgetakteten Pflegealltag unter den Tisch fallen.
PAV kann zwar noch nicht über die Kassen abgerechnet werden, sollte aber in neuen Modellen berücksichtigt werden. Ein Tag in der Woche, die ein Pflegeteam mit PAV gewinnt, ist viel Zeit, die für die zu pflegenden Menschen bereitstehen könnte – und die Beziehungen, die entstehen könnten, tragen zur Gesundheit und zum Glück bei. Kurzum – zu mehr Lebensqualität im Alter.
Nun stehen die Fallpauschalen in der Diskussion. Aktuell können nur größere Unternehmen diese abrechenbaren Handgriffe automatisieren und skalieren. Aber das kann nicht der Anspruch einer flächendeckenden, nachhaltigen Pflege sein. Effizienz ist nicht alles.
Ein Ökosystem für die Pflege
Zum Pflege-Ökosystem gehören Services der Apotheken, wie die PAV, oder Tele-Medizin, Service-Roboter, Notfallsysteme, Online-Demenz-Trainings, hauswirtschaftliche Angebote wie Putz- und Einkaufsdienste. Für Prävention, Tagesgestaltung, Soziales sollte in einem neuem System wieder mehr Zeit und Geld verfügbar sein, weil damit auch die Arbeit der Pflegekräfte aufwertet wird und ein Gefühl der echten, menschlichen Wertschöpfung entsteht.
„Die Verbesserung der Pflege ist eines der zentralen Zukunftsthemen. Dazu gehören sowohl eine würdevolle Betreuung für pflegebedürftige Menschen als auch eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen im Pflegeberuf“, sagte Klaus Holetschek, Bayerischer Staatsminister für Gesundheit und Pflege, bei der Eröffnung eines Projekts für die Pflege der Zukunft.
Es geht um mehr Zeit, mehr Miteinander und mehr Engagement. Die PAV kann und sollte hier eine Rolle spielen.
Sprechen Sie uns an, wenn Sie weitere Informationen zur Individuellen Arzneimittelverblisterung erhalten wollen.