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29.01.2013 | Pressemitteilung

29.01.2013 | Pressemitteilung

300.000 Krankenhauseinweisungen pro Jahr durch Medikamentenwechselwirkungen   

Einer Untersuchung der HKK im Großraum Oldenburg/Bremen zufolge sind über 60 % der Patienten über 65 von Polypharmazie betroffen. Mit steigender Zahl der beteiligten Ärzte an einer Patiententherapie steigt das Morbiditätsrisiko. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) schätzt die Krankenhausaufenthalte bedingt durch Wechselwirkungen von Arzneimitteln auf rund 300.000/Jahr. Der BPAV sieht hier erhebliches Potenzial für die patientenindividuelle Arzneimittelverblisterung.

Die Erhebungen der HKK (Handelskrankenkasse/Ersatzkasse) aus dem Jahre 2010 sprechen eine deutliche Sprache: Je mehr Ärzte an einer Therapie beteiligt sind, desto größer ist das Polypharmazie-Risiko für die Patienten, was wiederum für Folgeerkrankungen verantwortlich ist. Natürlich ist insbesondere mit Blick auf Medikamentenwechselwirkungen mitunter weniger mehr. Da aber die parallele Einnahme von mehreren Arzneimitteln oft therapeutisch notwendig ist, ist eine sensible Planung und  Koordination erforderlich.  Die Koordinierung der Einnahme von Arzneimitteln mit Hilfe eines sinnvollen Medikationsmanagements, das der patientenindividuellen Verblisterung automatisch vorgeschaltet ist, kann hier erhebliche Verbesserungen zum Wohle der Patienten schaffen.

„Je mehr Medikamente der Patient verordnet bekommt, desto schwieriger lässt sich die Gesamtmedikation beurteilen, so der Vorsitzende des BPAV, Hans-Werner Holdermann. „Viele Patienten werden durch die Vielzahl der Medikamente zudem verunsichert und das hat zur Folge, dass sie die Therapie in Eigeninitiative verändern, selbständig abbrechen oder auch auf andere Therapien ausweichen. Das wiederum führt zu Fehlmedikationen an deren Ende nicht selten eine stationäre Einweisung steht“, führt Holdermann weiter aus. „Durch die Verblisterung erhält jeder Patient zur richtigen Zeit die richtige Tablette nach vorheriger Planung durch einen Pharmazeuten. Die Lösung des Problems gibt es somit schon. Warum diese nicht flächendeckend in Deutschland umgesetzt wird ist verwunderlich“, so Holdermann.

Ein konsequentes Medikationsmanagement hilft, davon ist der BPAV überzeugt. Medikamente für multimorbide Patienten sollten aus einer Hand kommen. Diese „eine Hand“ ist idealerweise die Dienstleistungsgemeinschaft von Apotheke und Blisterzentrum im Nachgang einer Verordnung. Denn eine korrekte Planung ohne eine korrekte Portionierung ist eben nur fast richtig. 

Der BPAV wurde Ende 2009 gegründet. Dem Verband gehören Unternehmen an, die nach
deutschem Recht (§ 13 AMG) patientenindividuelle pharmazeutische Blister herstellen dürfen. Der  Verband hat aktuell acht Blisterzentren und sieben fördernde Partner als Mitglieder.                                                  

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Ansprechpartner:
Udo Sonnenberg, BPAV Geschäftsstelle, Tel. 030 – 847 122 68-15,  Email: presse@blisterverband.de

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