Die Debatte im Bundestag zeigt breite Zustimmung für einen fortgesetzten Reformkurs, aber auch hohe Erwartungen im Gesundheitswesen.

Was der Koalitionsvertrag für die Verblisterung bedeutet
Nachdem wir in unserem Blogbeitrag die Wahlprogramme unter die gesundheitspolitische Lupe genommen haben, richten wir nun den Blick auf den Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung. CDU, SPD und CSU haben sich darin auf eine Reihe von Maßnahmen für die Legislaturperiode 2025 – 2029 verständigt, die zentrale Rahmenbedingungen für die Arzneimittelversorgung und Versorgungsprozesse im Gesundheitswesen betreffen.
PAV wird nicht direkt adressiert
Auch wenn die patientenindividuelle Verblisterung (PAV) nicht ausdrücklich erwähnt wird, enthalten die vereinbarten Vorhaben zahlreiche Anknüpfungspunkte, die für den BPAV und seine Mitglieder von hoher Relevanz sind.
Relevante Schwerpunkte im Koalitionsvertrag:
- Apothekenstrukturreform: Anhebung des Packungshonorars, Wegfall des Skontiverbots, Vereinheitlichung regulatorischer Anforderungen, Stärkung der Vor-Ort-Apotheken.
- Sicherstellung der Arzneimittelversorgung: Rückverlagerung pharmazeutischer Produktion nach Europa, Aufbau von Vorräten, Maßnahmen gegen Lieferengpässe.
- Digitalisierung im Gesundheitswesen: Einführung der elektronischen Patientenakte bis 2027, Förderung der Telepharmazie, sektorübergreifender Datenaustausch.
- Entlastung der Pflege und Ausbau ambulanter Versorgung: Bürokratieabbau, Förderung digitaler Prozesse, neue Versorgungsformen (z. B. „stambulant“, eine Versorgungsform, die stationäre Leistungen ambulant erbringt – mit dem Ziel, Klinikaufenthalte zu vermeiden und die Versorgung im häuslichen Umfeld zu stärken. ).
Wir bleiben engagiert
Als BPAV setzen wir uns auch in dieser Legislaturperiode aktiv dafür ein, dass die patientenindividuelle Verblisterung als fester Bestandteil einer modernen, verlässlichen Versorgung anerkannt und gestärkt wird. Wir bleiben im Austausch mit politischen Entscheidungsträgern, bringen unsere Positionen in die laufenden Prozesse ein und informieren unsere Mitglieder kontinuierlich über relevante Entwicklungen.