Wenn moderne Technik das tägliche Leben erleichtert, warum nicht auch die Pflege?

Tag der Patientensicherheit: Arzneimittel stehen im Fokus
Dieses Jahr hat der Welttag der Patientensicherheit das Motto „Mach Dich stark für Patientensicherheit: Sichere Medikation“. Er wird am 17. September stattfinden. Noch können sich alle am Gesundheitswesen Beteiligten mit eigenen Aktionen einbringen – und das weltweit, ausgerufen von der WHO.
Weltweit sind Medikations- und Behandlungsfehler eine der zentralen Ursachen, die zu vermeidbaren Folgeerkrankungen bei Menschen führen. Patient:innen können Behinderungen davontragen oder sogar sterben.
Laut des Aktionsbündnis Patientensicherheit (APS) führen Medikationsfehler jährlich zu rund 250.000 Krankenhauseinweisungen, also zu fünf Prozent aller Fälle. Eine Studie aus Norwegen hat gezeigt, dass sich 18,2 Prozent der Todesfälle im Krankenhaus auf Wechselwirkungen von Medikamenten zurückführen lassen. Die Fehlmedikationen verursachen außerdem enorme Kosten im Gesundheitswesen. Ist das Personal müde oder arbeitet unter Zeitdruck können schnell Fehler passieren.
„Mit Blick auf die Fehlmedikationen und Lebensqualität, die wir erhalten könnten, wundern wir uns schon seit Jahren, warum die patientenindividuelle Arzneimittelverblisterung noch nicht flächendeckend eingeführt wurde. Es ist eine sinnvolle und nachhaltige pharmazeutische Dienstleistung, die hier erbracht wird“, sagt Erik Tenberken, Vorsitzender des Bundesverbands Patientenindividueller Arzneimittelverblisterer (BPAV).
Die COVID-19-Pandemie verschärft das Risiko von Medikationsfehlern
Die patientenindividuelle Arzneimittelverblisterung (PAV) sichert ab, dass Patienten die richtigen Tabletten zum richtigen Zeitpunkt bekommen. Einen Wechselwirkungschecks machen die Apotheken und Blisterzentren selbstverständlich auch. Mit der PAV wäre ein Faktor der Fehlmedikation – falsche Medikamente und Dosierung – abgesichert. Gerade die Gefahren der Polypharmazie, wenn der Patient mehrere Medikamente einnehmen muss, und die Verwechslungsgefahr, wenn Medikamente ähnlich aussehen, ist mit der PAV praktisch ausgeschlossen.
Die PAV passt gut zu den Zielen des Welttages der Patientensicherheit, den die WHO im Jahr 2019 begründet hat. Er soll die hohe Belastung des Gesundheitssystems durch Medikationsfehler verdeutlichen und Maßnahmen fördern, die zu einer höheren Arzneimitteltherapiesicherheit beitragen. Dabei sollen alle Interessengruppen einbezogen werden.